Jamies Hühnerhölle

schon krass, wie ausgiebig hier über das töten von Hühnern diskutiert wird. Wie viele Menschen sterben jeden Tag aufgrund ihrer Armut?

terrax, in irgendwelchen algen? :)

Naja, mit der Entscheidung vegan zu leben, entscheidet man sich ja dafür, das bereits geschlachtete Tier eben nicht zu kaufen. Dadurch senkt man die Nachfrage am Markt, wodurch wiederum das Angebot beeinträchtigt wird. Im Endeffekt wird es also nicht mehr so lukrativ Tiere zu töten und zu verkaufen, da ja die Nachfrage gesunken ist, und es werden sich weniger Leute dazu entscheiden, Tiere zu töten. Die Zahl die ich genannt habe entsteht, wenn man den Pro-Kopf-Konsum eines Deutschen an Tierprodukten hochrechnet.

angenommen ich wäre ein männliches kind im wachstum oder stark sportlich tätig - als proteinquelle stünde laut dir der fleischersatz sojabohne da. was mach ich nun mit der kaum vorhandenen aminosäure mehionin und was mit dem östrogen, das zwangsläufig in den bohnen ist?

"wobei ich das auch nich so glauben kann, schließlich gibts ja noch brathähnchen, da brauch man auch ne ganze menge tier für." Die Hühner, die zur Eiproduktion genutzt werden sind eine andere Rasse als die, die zur Fleischproduktion eingesetzt werden. "tja, aber so is es nunmal. der mensch is das inteligentere tier. er hat die anderen tiere sich unterworfen (so ähnlich stehts glaub auch in der bibel)." Genau. Dort steht, dass der Mensch sich die Tiere Untertan machen soll. Aber welcher Herrscher isst seine Untertanen auf? Wobei ich jetzt nicht aufgrund eines Buches argumentieren will, das irgendwelche halluzinogenen Typen vor knapp 1700 Jahren geschrieben haben.

egal ob das tier schmerzfrei getötet wird oder nicht, allein die tatsache das es dafür gezüchtet und in gefangenschaft gehalten wird ist doch absurd!

"darum gibt es eigentlich keinen Grund Fleisch zu essen, aber auch keinen vernünftigen darauf zu verzichten." Ok - Das hier wird ein etwas längerer Beitrag. Ich glaub ich schreib gleich eine kurze Zusammenfassung für die, die sich das hier nicht alles durchlesen wollen. Los gehts: Man kann unterscheiden zwischen altruistischen (Gegenteil von egoistischen) und egoistischen Motiven: 1. Tierrecht: Fleischkonsum hängt immer zusammen mit zumindest prinzipiell Mord und praktisch auch mit Ausbeutung und Quälerei 2. Humanitäre Gründe: Es werden zwar genug Nahrungsmittel produziert um alle Menschen theoretisch ernähren zu können, jedoch wird ein großer Teil dieser Nahrungsmittel zur Fleischproduktion verwendet 3. Ökologische Gründe: Durch die Fleischproduktion wird die Umwelt sehr viel stärker verschmutzt als durch vegetarische oder noch besser vegane Ernährung. Zu den Punkten 1, 2 und 3 schreibe ich weiter unten mehr. Egoistische Motive: 4. Die eigene Gesundheit: Fleischkonsum steigert das Risiko an verschiedenen Krebsarten (z.B. Darmkrebs) und Herzkrankheiten (Stichwort Herzinfarkt) zu erkranken. Milch steht im Zusammenhang mit vielen Allergien wie z.B. Neurodermitis. (Ein Beispiel: Ich selber habe kein Asthma mehr seit ich Veganer bin, ein netter Nebeneffekt wie ich finde) 5. Ästhetische Motivation: Manche Leute kommen auf die Idee, es ekelhaft zu finden, Tierleichen, Vogelmenstruationsprodukte oder Drüsensekrete zu konsumieren. x. Manch ein Veganer hat noch andere Gründe für seinen Lebensstil, ich hab jetzt nur die aufgelistet, die auch auf mich zutreffen. Mehr zu den Punkten 1, 2 und 3: 1. Tierrechte Wie ich schon oben geschrieben habe, ist es meiner Meinung nach ethisch nicht vertretbar, Qualzüchtungen wie das Haushuhn zu züchten und zu halten. Da auch die Tierhaltungsart nichts daran ändert, dass es sich dabei um Qualzüchtungen handelt, liegt hier ein prinzipielles Problem vor: Egal wie man das Huhn hält, es wird daran leiden, alle 30 Stunden ein Ei legen zu müssen. Das selbe Prinzip trifft auch zum Beispiel auf Kühe zu, die einen um bis zu zehnfach vergrößerten Euter haben und dadurch erkranken, bis zu 60 Liter Milch am Tag zu geben, viel mehr als ungezüchtete Kühe geben. Die Branche sprich auch ironischerweise von "Hochleistungskühen". Das Problem ist: werden Tiere gehalten, um von ihnen zu profitieren, so wird die Tierhaltung immer kostenminimierend zu Lasten der Lebensqualität der Tiere ausfallen, um am Markt bestehen zu können. Zu 95% wird nicht das Biofleisch, sondern das Discounterfleisch aus der Massenproduktion gekauft, mit entsprechenden folgen für die Produktion (so billig wie es nur geht und es die Gesetze zulassen). 2. Humanitäre Motivation Es gibt auf der Welt genug Nahrungsmittel um alle Menschen ernähren zu können, nur werden diese nicht effizient genutzt. Die Tiere, die zur Fleisch-, Milch- und Eierproduktion gezwungen werden, müssen schließlich auch gefüttert werden: Das Verhältnis für Rindfleisch ist dabei besonders katastrophal. Für ein Kilo Rindfleisch müssen 51 Kilo Sojabohnen angebaut und 25000 Liter Wasser verwendet werden. Andersherum: von dem tatsächlichen Rindfleischkonsum auf der Welt könnten 51-mal mehr Menschen profitieren! Die Ironie dabei ist, dass riesige Rinderherden in den Dritte-Welt-Ländern gehalten werden, um schließlich bei McDonalds in der westlichen Welt zu landen, während die Einwohner hungern. 3. Ökologische Gründe Jährlich fallen allein in Deutschland 50 Millionen Tonnen Scheisse nur von den Rindviechern an! Dabei fällt eine nicht unerhebliche Menge CO2 und Methan an. (Durch vegane Lebensweise lässt sich die eigene Schadstoffgasproduktion [3 Tonnen CO2 pro Bundesbürger] halbieren.) Durch die Weideflächen werden Unmengen an Land gebraucht, die man wiederum bei vegetarischer Ernährung zum Pflanzenanbau nutzen könnte. Hinzukommen noch die riesigen Energie- und Transportkosten für die Aufzucht der Tiere. Ich kopiere ab hier einfach mal von veganismus.de: "Ein großer Teil der Sahara beispielsweise ist durch Weidetiere entstanden, die die schützenden Pflanzen abweideten, so daß der Boden erodierte. Allein durch Rindermast werden jährlich 25 Millionen Tonnen Humusboden vernichtet, wodurch sich die landwirtschaftlich nutzbare Fläche in diesem Jahrhundert um fast ein Drittel verringerte. Regenwälder werden gerodet, nicht etwa um das Holz zu gewinnen, sie werden brandgerodet, um Weideflächen zu schaffen." Diese Flächen taugen übrigens zwei bis drei Jahre als Viehweide, danach sind sie erodiert und das nächste Stück Regenwald wird gerodet. Ein großer Anteil des McDonaldsfleisch wird so produziert. Das waren jetzt so die wichtigsten Gründe, wer noch mehr wissen will, findet im Internet genug Quellen. "Es gibt auf der Welt schließlich zahlreiche Tierarten die sich auch von Fleisch ernähren, da wir eigentlich auch nur inteligente Tiere sind spricht meiner Meinung nach nichts dagegen auch Fleisch zu essen. Zumindest solang die Tiere artgerecht gehalten wurden und nicht leiden mussten." Hier ist auch der Unterschied vom Mensch zum Tier: Der Mensch (naja, zumindest die meisten) ist sich bewusst, dass er, um Fleisch zu essen, anderen Tieren Schmerzen zufügen muss. Dadurch, dass der Mensch intelligent ist, ist er in der außerordentlichen Position, sich über seine Instinkte zu stellen, seine Handlungen zu reflektieren und auf den Fleischkonsum zu verzichten! In dieser Diskussion sind schon öfters die Worte "solange die Tiere nicht leiden mussten" gefallen. Tatsächlich ist es aber leider so, dass nirgends auf der Welt Tiere, die hauptsächlich dem Menschen dienen sollen, nicht leiden. Schön wäre es, wenn die Menschen nicht nur große Reden schwingen würden (60% der Deutschen sprechen sich gegen nichtartgerechte Hühnerhaltung aus), sondern ihren Worten auch Taten folgen lassen würden (tatsächlich ist der Marktanteil von Bioeiern wie oben geschrieben bei 7%).