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Auch wenn dieser Wendt hier nicht sehr beliebt scheint, an dieser Aussage ist leider etwas dran.
Es gibt schon sehr schizophrene Eltern heutzutage, die geben der Schule die Schuld an schlechten Noten. Sagen aber den Kindern sie sollen nicht auf die Lehrer hören.
Früher haben die Menschen es verstanden wenn andere etwas verallgemeinerten und kein "nicht alle" hinzufügten. Heute muß dieses anscheinend jeder zu jedem Satz nachtragen, wenn sich sonst einzelne Menschen irgendwie im entferntesten ein wenig benachteiligt fühlen könnten.
Der Herr Wendt meint Alle wenn er Alle sagt. Dass seine Welt nur aus schwarz und weiss besteht macht er schließlich in Interviews immer wieder deutlich
Ich führe kein Buch über die Aussagen des Herrn Wendt. Aber meiner Meinung nach ist auch eins der großes Probleme, dass wir eine Aussage von einer Person nur wegen der Person selber ablehnen, unabhängig vom Inhalt.
Es ist erstmal herzlich egal wer der Herr Wemdt ist. Wenn er eine Aussage trifft und ich nur wegen der Tatsache das ich die Person vermeintlich kenne, ganz andere Sachen in die Wörter einer Person hineininterpretiere ist das einfach nur destruktiv, schädlich für jede sinnvolle Diskusion und fatal für unsere Demokratie. Da wir damit symbolisieren mit der Person gar keine Diskusion mehr eingehen zu wollen.
Schau doch mal in den Bundestag, da hält ein Politiker von der AFD eine Rede und keine Sau außer der eigenen Partei klatscht. Warum? Der könnte sagen wir sollten uns mehr dafür einsetzten das Krebs geheilt und der Welthunger besiegt wird, niemand würde dem offen zustimmen, nur weil er halt von der bekloppten AFD ist. Das regt mich so auf! Wie will man so jemals ehrliche und vernünftige Demokratie hin bekommen?
Wenn man sich Inerviews mit ihm angeschaut ha merkt man dass es tatsächlich nichts bringen würde mit ihm zu diskutieren, denn er lässt keine anderen Meinuingen zu. Er verhöhnt zum Beispiel lieber Opfer von Gewalt bevor er zugeben müsste dass er Unrech hat.
Was die AFD angeht: Ich glaube kaum dass jemand ein Problem damit hätte wenn die sich um echte Probleme kümmern würden. Allerdings haben die sich mit ihrer populistischen Rhetorik und unwissenschaftlichen Thesen selbst ins Abseits geschossen. Da braucht man sich danach nicht wundern wenn einem keiner mehr zuhört, das kann man in gewisser Weise mit dem Jungen vergleichen der immer Wolf gerufen hat, falls du die Geschichte kennst.
Aber nun mal zurück zum Kern deines Textes: Ich finde es dennoch keinen guten Vergleich das Schema "früher war alles besser" zu nehmen. Früher durfte man einfach nur stur nicht dem Lehrer widersprechen, und zwar in allem. Das fördert nicht unbedingt die Charakterbildung, genau wie überfürsorgliche Eltern die dann, was wenn ich hier so lese anscheinend äußerst häufig vorkommt, die Schule verklagen. Also ein anderes Konzept das mindestens genauso pädagogisch wertlos ist quasi als besser hinzustellen nur weil es das alte ist, empfinde ich als bescheuert, und etwas was durchaus von einem Herr Wendt kommt. Die Aussage ist also nicht schlecht weil sie von Ihm kommt, er bbestätigt mit seiner Aussage nur wieder was ich eh nicht anders von ihm kenne
Als Demokrat muss ich also davon ausgehen, dass mein Gegenüber nicht scheinheilig und verlogen ist, auch wenn er es noch so oft bewiesen hat? Interessanter Ansatz, ob das zum Erfolg der sogenannten Rechtspopulisten beigetragen hat, sie dauern wider besseren Wissens für eine "normale" Partei zu halten, und über jedes ihrer Stöckchen zu springen? Ich muss also - als Demokrat - von der Integrität jedes legal wählbaren Politikers ausgehen? Jo, genau.
