Das Problem mit der Demokratie ist, dass eben auch solch knappe Ergebnisse bei raus kommen können. Und das ist immer Scheiße - egal ob die Elite das mag oder nicht. Jetzt wird (vermutlich) etwas umgesetzt, was beinahe die Hälfte der Briten nicht wollten...
Das wäre aber auch das Problem gewesen wenn die Briten anders gestimmt hätten. Auch die viel beschworene Unabhängigkeit Schottlands wäre eine ähnliche knappe angelegenheit. Frage mich ob das dann auch so gehässig kommentiert werden würde. Man darf auch nicht vergessen dass ein großer Teil der Schotten und Nordiren auch für leave gestimmt hat. Von daher. Das Gesamtergebnis zählt. Es ist doch eigentlich erschreckend wo die EU sich mittlerweile einmischt. Es mag hart werden für die Briten in der ersten Zeit und wohl auch für die EU-Ausländer dort, aber immerhin ist das Land jetzt wirklich wieder frei und souverän. Bestes Beispiel ist Island. Wären die in der EU, hätte das Land die Folgen der Finanzkrise niemals bewätligen können. Dann würde es ihnen jetzt wie Griechenland gehen. Ein Land in Abhängigkeit und nicht erlaubt die Probleme selbst zu lösen, weil sonst ein paar Banker ihr hart geraubtes Geld verlieren würden.
island hat aber ein ganz anderes standing in der finanzwelt, nämlich so gut wie gar keines.
das die eu stark eingreift ist natürlich extrem, aber wie soll es denn anders laufen? die idee war, als europäischer kontinent nach dem WW2 zusammenzurücken und einen starken kontinent zu bilden. die vorteile (marktmacht, zölle usw) hat england ja gerne mitgenommen, die paarhundert millionen für die eu zu zahlen war dann aber zu viel.
ich möchte die eu jetzt gar nicht verteidigen, da läuft definitiv einiges nicht gut und irgendwie sind viele glaube ich auch nicht bereit sich als europäer zu sehen. aber völlig planlos und unvorbereitet abzuspringen ist denke ich der falsche weg. offenbar hat keiner eine ahnung was passiert und wie das abläuft, aber trotzdem wird für einen austritt gestimmt.der soll dann aber möglichst langsam und eingreifend ablaufen... ja ne ist klar. evtl sollte man sich mal bei dem verein wo man mitglied ist informieren wie das läuft anstatt einfach selber regeln für den austritt zu schaffen.
Naja vor der Krise wurde da ne Menge Geld gebunkert. Aber lassen wir das mal so dahingestellt sein.
Mir ist die Geschichte durchaus geläufig. Reicht ja noch viel weiter zurück. Siehe auch Kalergi-Plan oder die Europakonzeptions Thomas Manns in "Betrachtung eines Unpolitischen".. Aber die heutige EU vertritt halt nur noch global agierende Konzerne. In der TAZ stand was schönes, statt einer EU der Märkte brauchen wir eine EU der Menschen. Denke da ist was wahres dran. Problem ist halt wenn die Völker Europas nicht mitgestalten dürfen, sondern im Prinzip nur alles erdulden was Mutti und co ihnen zumutet. Die Osteuropäer lassen sich das auch nicht gefallen. Denke eine lose Wirtschafts und Verteidigungsunion wäre das beste. Norwegen und Schweiz fahren so ja auch ganz gut.
ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich die vorteile/nachteile der eu nur schwer einschätzen und richtig werten kann. norwegen und die schweiz profitieren aber auch von der eu als riesigem handelparter vor der haustüre. ob so eine wirtchaftsunion funktionieren würde ist eine gute frage.
aber in gewisser weise ist da der zug auch abgefahren... die entscheidung pro eu war eine langfristige. die einzelnen länder haben es halt verpasst, eine gemeinschaftliche identität zu bilden. und sei es durch irgendwelche straßenfest und sonstige aktionen die die zusammengehörigkeit verbessern. "eu ist zar ganz nett, aber damit beschöäftigen will ich mich nicht".
die frage ist was könnte man verbessern? und wie bringst du die länder dazu nicht mehr nach der maxime möglichst wenig geben, möglichst viel nehmen zu agieren.
