Das gilt da, wo keine Fahrspuren sind, und auch dort muß man, z.B. zu parkenden Autos (LG Berlin: 1 m) oder Fußgängern (BGH: 75 cm), immer einen ausreichenden Sicherheitsabstand einhalten. Außerdem muß man nicht so weit rechts fahren, daß der Kantstein im Sturzbereich ist oder man bei Windböhen (überholender LKW) im Straßengraben landet. Auch zum Selbstschutz ist - nach Ansicht der Gerichte - der Radfahrer verpflichtet.
Das Rechtsfahrgebot ist erst Recht kein Grund, auf freier Strecke Radfahrer ohne Abstand zu überholen und dann abzudrängen. Der Überholte darf nicht einmal behindert werden, wenn man z.B. schnell noch überholen muß, bevor man rechts abbiegen will.
Meistens ist übrigens der Autofahrer selbst sein eigenes, größtes Problem beim Überholen. Es wird auf freier Strecke erst zentimeterdicht herangefahren, weswegen man dann erst mal überraschend abbremsen muß, minutenlang auf freier Strecke hinterhergefahren, und erst wenn der Gegenverkehr oder die Verkehrsinsel kommt, versuchten die, zu überholen. Denen kann ich wirklich nicht helfen.
Die meisten Autofahrer können aber ganz vernünftig überholen, wenn man nicht im Rinnstein fährt. Und wenn's nicht anders geht, bin ich auch der Erste, der an einer geeigneten Stelle Platz macht. Keiner muß länger warten, als nötig.
Das ist natürlich ein extremer Fall der natürlich unveranwortlich und nicht okay ist. Grundsätzlich gehören Innenstädte aber (Pkw-)vergkehrsbefreit. Wenn ich mit dem Rad durch die Stadt fahre brauche ich weniger Platz, mach keinen Lärm und bin auch noch umweltfreundlich unterwegs muss aber trotzdem an jeder Ampel anhalten die auf Autofahrer ausgelegt sind. Grüne Wellen funktionieren als Radfahrer oft nicht und es nervt einfach. Schön Parkplätze an die Stadtränder und alles mit ÖPNV erschliessen. Dann ist man auch überall viel schneller. Wie unfassbar schnell so ein Bus durch die Stadt fahren könnte wenn es kaum individualverkehr geben würde. Das bezieht sich natürlich nur auf die Innenstädte. Und Lieferverkehr, Taxis undsoweiter müsste man natürlich Sonderregeln für schaffen.
Natüüürlich. Und dann noch Ausnahmen für die örtlichen Politpromis, Anwohner, Lehrer, Gewerbetreibende, Rentner, Behinderte, Banker und Direktoren, und und und schon ist alles wie es war und wir haben das, was wir haben sollten: eine lebendige Stadt
Edith merkt gerade an, daß Du nicht "Grüne Welle" geschrieben hast.
Mancherorts ja, Andernorts hat man die Wahl zwischen 70 km/h, Grüne Welle und Knöllchen, oder 50 km/h. BTDT, beides auf einem meiner Wege.
Und leider gibt es dort, wo 50 km/h genau passen, Leute, die mit 60 km/h überholen, anhalten müssen und einen dann selbst dadurch so ausbremsen, daß man die GW verliert.
